Beschreibung
Die Haltung aller Deutschen zu sich selbst und zu Deutschland ist bestimmt von einem jeweils spezifischen Aufnehmen der deutschen Vergangenheit. Je unkritisch-emotionaler das Eigene abgelehnt wird, um so stärker tritt die spiegelbildliche Identität zwischen Vergötterung und Verteufelung der eigenen Nation hervor. Und damit die Kontinuität zwischen einst und heute, zwischen dem nazistischen Chauvinismus und dem vorgeblich „antifaschistischen“ nationalen Nihilismus. Die Deutschen leiden offenkundig noch immer an einem Komplex. Sie sind uneins mit sich und ihrer Geschichte. Ereignisse in der Vergangenheit stehen in Zusammenhang mit der Selbstverleugnung ihrer Interessen. Doch damit muß es, so Rolf Stolz, einmal ein Ende haben. Natürlich gehört zur deutschen Identität die ganze deutsche Geschichte – aber Hitler ist eben nur ein Teil davon. Er verkörpert nicht das Wesen, die Quintessenz der deutschen Vergangenheit. Das will Stolz verdeutlichen. Er will dazu beitragen, die Vergangenheit zu verarbeiten und die vor uns liegende Geschichte zu meistern.
Der Autor
Der Publizist, Photograph und Diplom-Psychologe Rolf Stolz war seit 1967 im SDS aktiv. Seit 1979 gehörte er zur Bundesprogrammkommission der GRÜNEN und bis 1981 zu deren Bundesvorstand. Er ist weiterhin (dissidentisches) Mitglied dieser Partei. Von 1984 bis 1990 war er Sprecher des Initiativkreises „Linke Deutschlanddiskussion“, von 1990 bis 1998 stellvertretender Vorsitzender des „Friedenskommitees 2000 für Entmilitarisierung, Truppenabzug und Selbstbestimmung“. Heute ist er als Wochenzeitungskolumnist tätig.
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